…wer mich kennt, der glaubt es kaum – mein Laptop.
Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich dieses Teil mehr als 1 X in der Woche anmache! Früher gehasst und gemieden, heute mein Tor zu der abgeriegelten Welt. Angefangen hat die Arbeit mit diesem Wundergerät schon letztes Jahr . Die viele Zeit, die man durch die Coronamaßnahmen hatte, die irgendwie gefüllt werden musste wollte ich mit bunten Bildern und schönen Erinnerungen an wundervolle Zeiten verbringen. Meine Seele streicheln, denn das tröstet mich und hilft mir. Ich empfinde große Dankbarkeit über die vielen Glücksmomente in unserer wundervollen Welt. Es war so leicht in die Ferne zu schweifen mit Familie und Freunden oder ganz alleine, um neue Freunde zu finden. Unbewusst dessen, dass das alles einmal nicht mehr geht – die ganze Welt gefangen ist durch ein kleines, fürs menschliche Auge unsichtbares Virus.
Die schönen Erinnerungen mit Kamera oder Handy festgehalten wollte ich endlich in Fotobüchern schön zur Geltung bringen, mit Texten versehen. Nachdem ich das Programm beherrsche ist mir die Arbeit am Fotobuch fast zur Therapie geworden. Ich kann die Zeiten des Alleinseins mit beglückenden Momentaufnahmen füllen, abtauchen in virtuelle reisen. Und dann am Telefon mit Familie und Freunden in Erinnerungen schwelgen. “ Weißt du noch… damals“ – man hat Gesprächsstoff und kann zusammen lachen.
Das tut so gut. Schön wäre es, wenn man das Gegenüber nicht nur hört sondern auch sehen könnte. Man würde sich gerne wiedersehen, gemeinsam etwas unternehmen. Aber geht ja nicht – oder doch ? Auch hier kommt so langsam mein Wundergerät zum Einsatz. Ich trau mich an Zoom. Es ist möglich von Angesicht zu Angesicht mit Freunden zu reden und zu lachen. Egal, in welchem Teil der Welt sie sind.
Egal, ob Grenze auf oder zu , egal ob Quarantäne oder Ausgangssperre. So langsam wird man vertraut mit einem Medium, gegen das man sich lange gesträubt hat. Auch mit Fremden kann man in Kontakt kommen, sich austauschen. In verschiedenen Gruppen kann man Yoga, Sitztanz oder Disco machen. Was für eine verrückte Zeit! Aber es bereichert mich, gibt meinem Tag Struktur und Anregung. Auf Online-Seminaren entdecke ich viel Neues und Spannendes. Erweitere meinen Horizont . Man besucht Workshops, diskutiert in Gruppen oder – wie jetzt – man schreibt miteinander. Und kommt in dieser so speziellen Zeit Tag für Tag voran bis zur wiederkehrenden Normalität.
Die Normalität – in der Zeit vor Corona kaum beachtet und gewürdigt – was waren wir doch privilegiert – wird zum großen Wunschtraum, großem Ziel fast eines Jeden. Wie wird es sein, dann, wenn alles wieder „normal“ läuft? Man wird die Erfahrungen mitnehmen, das neu gelernte weiter verfestigen und auch so manche Lebenserkenntnis mit “ hinüber “ nehmen. Zum Beispiel dass ein verhasster Computer ein Wundergerät und Seelenklempner sein kann. Dass alles im Leben seine zwei Seiten so wie auch die Coronazeit hat. Eine gute und eine schlechte. Es liegt letztendlich an uns und unserer Einstellung zu den Dingen, was wir daraus machen.