…im Bereich meiner zwischenmenschlichen Kommunikation. Entweder trifft man sich auf Zoom oder man sieht sich persönlich mit viel Abstand und jeder hat eine Maske im Gesicht. Über Zoom spür ich die physische Präsenz meines Gegenübers nicht und persönlich seh ich das Gesicht meines Gegenübers nicht.
Es ist essentiell für mich einen Menschen zu spüren, nicht unbedingt körperlich zu berühren, sondern einfach auch sein physisches DASEIN zu fühlen. Die physische Präsenz hemmt den inneren Schmerz der Einsamkeit und Isolation. In der Nähe eines lieben Menschen, ist es ist als würden all meine körperlichen und seelischen Systeme wieder hochfahren und einfach wieder besser funktionieren.
Wenn ich dann einmal jemanden persönlich treff, dann spüre ich ihn, aber seh ihn dennoch nur halb. Denn der größte Teil seines Gesichts ist mit einer Maske bedeckt. Der Teil der so viel von uns ausdrückt, unsere Identität widerspiegelt, unsere Gefühle zeigt. Das kann in so manch einem wichtigen und intensiven Gespräch doch den zwischenmenschlichen Kontakt erheblich stören, so dachte ich mir zuerst.
Doch nun stell ich für mich selber fest. Ist der Mensch physisch völlig da, aber sein Gesicht bedeckt kann ich immerhin noch in seine Augen sehen. Und es kommt mir vor, als würden andere Sinne in mir entstehen oder sich verstärken, damit ich den Menschen vor mir, trotz Maske auf eine andere Art und Weise entdeck und erspür. Eine andere Art von Gespür wird dann erweckt. Als würde ich die Augen schließen und im ersten Moment gar nichts sehen, aber mit der Zeit erlebe ich eine ganz andere Wahrnehmungs- und Erlebniswelt. Die nicht einfach so greifbar und erklärbar ist, aber dennoch da ist.