Navona, 59 Jahre alt, verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern, Großmutter von vier Enkelkindern, Lehrende, lebt in einer kleinen Stadt 30 km westlich von Wien an der Donau

Ich weine zur Zeit von Corona

Ich weine zur Zeit von Corona
Ich weine ganz leise im Bett
Ich weine, komm nicht nach Cortona
Ich weine und hoff´, dass auch die Zeit vergeht.

Ich hoffe, der Ton in der Sprache
Kriegt wieder den sanfteren Klang
Dialog ist eine wichtige Sache
Und nicht von niedrigem Rang.

Aus Dialog wird Befehl
Alles geht schnell
Nach dem Tunnel wird’s hell.

Ich wein um die Näh´ zu den Kindern
Ich wein um das, was grad geschieht
Ich wein um Kontakte nicht minder
Ich weine und schreib dieses Lied.

Das Lied für die Freiheit der Sprache
Auf samtweichen Pfoten sie schlich
Wahrhaftig eine wichtige Sache
Musik ohne Noten für mich.

Den Tunnel erhellen
Mich diesem Auftrag stellen
Niemand wird je mir befehlen.

Ich packe das Leben am Schopfe
Nach der Trauer erfind ich bestimmt
Den Schlüssel für Herz und für Kopfe
Die Freiheit uns niemand mehr nimmt.