Lisa, 48 Jahre jung, Mutter einer 28 jährigen Tochter und eines 9 jährigen Sohnes, wohnt in den wunderschönen Bergen Tirols auf dem Land, Lebens- und Sozialberaterin in eigener Praxis sowie für die Kinder- und Jugendheilkunde, wo sie zu den Familien nachhause fährt

Corona betrifft mein Leben und zwar, zum Beispiel…

…täglich wenn ich in die Arbeit fahre.

Bereits ein, zwei Tage zuvor stimme ich mich gedanklich mit Freude innerlich darauf ein: Was erwartet mich dort? Was beschäftigt gerade die Menschen dort? Was macht Ihnen den Alltag schwer und womit müssen sie sich auseinandersetzen? Mit Freude denke ich dann an ein paar Dinge, die ich eventuell mitnehmen könnte und aber plötzlich lässt mich etwas still werden. Ich kann es spüren. Ganz besonders beim Ein- und Ausatmen. Dann frage ich mich: Was ist da, wovor hältst du plötzlich inne? Ist es Angst? Ja und Nein! Vielleicht stecke ich mich ja heute bei diesen lieben Menschen dort draußen an?

Bis jetzt kenne ich keinen Menschen persönlich, der dieses „Corona-Virus“ hatte und von diesen Menschen, die es hatten oder von denen ich erzählt bekam naja, eine Grippe mal stärker, mal etwas leichter, mal gar keine Symptome. Wut kommt in mir hoch, denn wo ist jetzt meine Vorfreude, wenn ich an die lieben Menschen denke, die auf mich warten? Am nächsten Tag fahre ich trotzdem und das mit Freude und Taschen voller Ideen und Dinge, die vielleicht den Menschen dort Aufmunterung und etwas Zuversicht bringen könnten. Wieder ist ein Tag „gut“ ausgegangen und keiner war krank.

Ich habe eine Systemerhaltende Arbeit und verdiene weiterhin mein Geld aber wie geht es den Menschen da draußen, die ihre Geschäfte nicht öffnen können? Nicht in die Arbeit fahren dürfen? Wie geht es jenen Kindern wo der strukturlose Alltag die Eltern überfordert und keine Perspektive in Aussicht gestellt werden kann? Die Jugendlichen kommen verständlicher Weise noch schlechter von ihren PC´s & Handys los. Die sozialen Kontakte fehlen so dermaßen wie ich es kaum beschreiben und nicht in Worte faßen kann.

Bitte laßt die Kinder und Jugend raus zum spielen, lachen und sich entdecken. Tausend Fragen und ein Warten auf eine Normalität. Wann kehrt sie endlich wieder ein? Kommt zurück zu uns allen. Bald! Jetzt waren wir ja brav und haben uns an alles gehalten, ja!

Aber plötzlich wieder ein Nein, doch noch abwarten bis die Zahlen sinken. Mein Atem wird wieder eng und es nimmt mir ein mysteriöses Nix die Luft…. Ausatmen und wieder Einatmen, alles wird gut.

Keine Angst, ein neuer Tag fängt morgen wieder an, ganz bestimmt. Durchhalten! Danke liebe Freude, dass du noch bei mir bist.