Katharina, 62, lebt allein, Liebste eines wunderbaren Mannes, Freundin von Freundinnen, Poesietherapeutin, Weltreisende, Chorsängerin, wohnhaft in Berlin

Ein Gegenstand, der in der Corona-Zeit für mich besondere Bedeutung bekommen hat, ist…

…mein Computer. Bisher hatte ich ihn hauptsächlich für meine Arbeit genutzt. Ich schreibe E-Mails und erstelle Texte auf ihm und nutze ihn z.B. für Online-Banking. Auch meine Fotos sind hier hinterlegt.

Nun ist mein PC mein neues Tor zur Welt geworden, Zoom macht’s möglich. Angefangen hat es mit meinem Zumba-Kurs. Meine Trainerin hat ab November den Präsenzkurs durch einen Kurs per Zoom ersetzt. In der ersten Sitzung hatten wir noch viele technische Probleme. 50 der 60 Minuten haben wir damit zugebracht, diese zu lösen. Fürs Tanzen blieben nur 10 Minuten. Inzwischen laufen die Kurse reibungslos und meine Trainerin ist eine echte Zoom-Expertin geworden. Das gibt mir die Möglichkeit, zweimal in der Woche in meinem Arbeitszimmer Sport zu machen. Herrlich! Kein Anfahrweg und meine Dusche wartet gleich nach dem Training.

Auch für verschiedene Schreibkurse habe ich Zoom schon genutzt. Das Zeitzeugen-Projekt ist das dritte, bei dem ich teilnehme. Kommendes Wochenende habe ich mich zu einem kompletten Wochenendkurs angemeldet. Ich bin begeistert, dass das Programm die Teilnehmerinnen sogar in Gruppen einteilt.

Morgen mache ich per Zoom einen Kurs „Singen nach Noten“. Ich singe seit über 20 Jahren regelmäßig im Chor. Seit Monaten schon ist ein gemeinsames Singen nicht mehr möglich. Damit ist mir ein wichtiger Quell meiner Lebensfreude genommen. Morgen werde ich lernen, vom Blatt zu singen. Das ist natürlich nicht dasselbe wie Singen in meinem vertrauten Chor. Aber immerhin tue ich etwas für meine Stimme. Mit dem Chor hatten wir auch schon mehrere Zoom-Meetings – nicht zum Singen, sondern um uns zu sehen und darüber auszutauschen, wie es uns geht. Das tut uns allen gut.

Auch mit zwei Freundinnen hatte ich schon Videotreffen. Mit der einen sehe und höre ich mich jetzt regelmäßig freitags um 10 Uhr per Skype. Die andere hatte mich einmalig zu einem Zoomtreffen eingeladen. Sie meinte, das einzurichten, ginge ganz leicht. Das möchte ich jetzt auch lernen. Angemeldet bin ich schon.

Ich bin dankbar, dass in diesen Corona-Zeiten, in denen „leibhaftige“ Treffen so eingeschränkt sind, mein PC mir ein Fenster zur Welt öffnet und mir ermöglicht, wichtige Menschen nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen.