Rosa, 38 Jahre, Erfahrungensammlerin aus Dresden

Ein Gegenstand, der in der Corona-Zeit für mich besondere Bedeutung gewonnen hat…

ist mein Handy.

Früher hatte ich es selten bei mir. Habe es gerne vergessen oder bewusst liegengelassen. Es war mir nicht wirklich wichtig. Heute jedoch ist es mein Tor zur Welt. Zu einer Welt voller Farbe, Begegnung, Ideen und Inspiration. Ich bin gerade wirklich ziemlich viel mit meinem Handy. Ich habe es gern bei mir und bin manchmal ganz erschrocken, wie oft.

Hier spreche ich Nachrichten hinein und empfange sie. Es ist meine tiefe Verbindung zu lieben Freunden. Menschen, die mir so wichtig sind. Ich schreibe mit ihm meine geliebten Hosentaschen-Gedichte, obwohl ich sonst immer mit Stift und Papier schreibe. Doch diese Gedichte wollen in der Notizfunktion meines Handys entstehen. Hier höre ich gute Musik und informative Podcast. Hier tausche ich mich aus auf Instagram und nutze es als mein tägliches Inspioseum der schönen Dinge. Dieses kleine schwarze Ding. Das du mal meine Freundin wirst … verrückt.

Ein bisschen unheimlich ist es mir schon. Weil du, also nicht wirklich du, aber das was ich mit dir machen kann doch auch toll ablenkt von mir. Von meinem Gewahrsein und der Verbindung mit mir. Ich bin dann viel im Außen. Dich wohl zu dosieren ist eine Kunst. Ich will natürlich trotzdem die Stille des Waldes genießen, den Spechten beim Trommeln lauschen und meinen wilden Gedanken beim Sprudeln. Ich mag malen und tanzen. Du lenkst gut ab. Ich muss mich wirklich stark zurückholen, erinnern und disziplinieren. Doch ich weiß auch, dass du eine Verbindung schaffst. Durch dich, oder viel eher das Internet, bin ich so vielen inspirierenden Frauen begegnet. Habe von Begegnungen und Büchern erfahren und konnte mich online weiterbilden und selber andere inspirieren. Was für ein Wunder, du kleiner schwarzer Kasten.

Manchmal frage ich mich, wie eine Woche ohne dich ist. Aber muss ich das jetzt? Genau jetzt, wo alles in mir nach Kontakt und Austausch dürstet? Nein, totaler Quatsch. Und gleichzeitig glaube ich, dass es gut ist, dich immer mal wieder für Stunden zu vergessen. Den Gedanken nachzuhängen oder um mal Stunde am Stück zu lesen. Ich mag wandern und staunen, mag in tiefen Gesprächen versinken oder einfach sein. Also werde ich mit dir ein Abkommen treffen. Und an manchen Tagen brauche ich dich eben mehr und an anderen weniger. Du gehörst gerade dazu. Es ist okay.

Gleichzeitig liebe ich mein Schneider Slider Rave XB. Der beste Kulli aller Zeiten. Ich könnte Vertreterin dafür werden. Wirklich. Ich schreibe täglich. Und die Entdeckung dieses Stiftes und das dazugehörige Sketch Book – ein Liebespaar per excellence. Du gleitest über dieses dicke Papier und es entsteht eine Einheit. Ich habe so viel mit euch geschrieben in diesem letzten Jahr. Eigentlich schon immer. Doch jetzt finde ich mehr Zeit. Nehme mir noch mehr Zeit. Sortiere, reflektiere, hänge Träumen nach und entwerfe Zukunftsszenarien. Ich liebe es. Ihr seid immer dabei. Fast immer. Es gibt mir ein großartiges Gefühl, euch in der Tasche zu haben. Ich habe mittlerweile eine riesige Sammlung an Tagebüchern. Sie stapeln sich und ich frage mich Wohin damit? Lese ich sie noch einmal?  Manchmal blätter ich in ihnen, unterstreiche, sammle die Essenzen wie kleine Schätze ein.

Ich habe auch schon einige verbrannt. Schicke ich sie später ins Tagebuchmuseum Emmendingen? Wem soll ich sonst diese Flut an Leben überhäufen? Gleichzeitig denke ich … Wie geil, dass ich irgendwann damit begann. Der Kontakt mit mir, der dadurch entstanden ist. Wie großartig! Ein intimes mit mir selbst. Ich liebe es wirklich. Manchmal ist es auch mühsam und ich tanze oder male lieber. Doch eigentlich vergeht kein Tag ohne euch.

Oh, und ein Gegenstand fehlt mir noch.
Meine warme, kuschelige Decke von Ikea. Du bist wie ein Schutzpanzer. Eine Bastion gegen das Böse. Ein Cape der Hoffnung. Ein Mantel aus Zuneigung. D bist so weich. So warm.
Ich mag dich wirklich. Du bist gerade immer bei mir. Ich nutze dich bewusst. Wenn ich Trost brauche, Rückzug oder Zartheit. Dann bist du da. Dann kuschel ich mich ein. Alles in mir wird dann weich.

Oh wie gut, dass es euch gibt. Die „fantastic four“! Handy. Kulli, Tagebuch und Lieblingsdecke.

Was will ich mehr? Mehr brauche ich wirklich nicht mehr. Gut. Doch. Aber diese vier Sachen geben mir, wonach ich mich sehne. Begegnung, Reflexion, Ausdruck und Wärme. Ihr 4 tut gerade gut und ich freue mich wirklich, euch jeden Tag in den Händen zu halten.