Corona ist nah! Die junge Ärztin zwei Häuser weiter arbeitet auf der Corona-Station. Es hat sie erwischt, schon an Weihnachten. Lange und schwer hat sie gelegen. Sie kann gerade mal wieder kurze Anstrengungen bewältigen, die Treppe zu ihrer Wohnung schafft sie nur so eben.
Der nette Diakon befindet sich mit seiner Frau in Quarantäne. Wir winken uns aus dem Garten zu. Er hatte Kontakt zu einem positiv Getesteten.
Hingegen die Nachbarn nebenan nutzen jede sich bietende Gelegenheit mit einem Flieger auf eine sonnige Insel im Süden zu kommen. Auch das ist Corona und über die Argumentation „homeoffice ist auch dort möglich“, lässt sich sicher trefflich streiten.
Ja, auch mich könnte es treffen, ich könnte an Corona sterben. Bis Ende Februar flog dieser Gedanke immer mal wieder durch meinen Kopf. Aber, …. mit aller Entschiedenheit, im Augenblick will ich mich noch nicht von dieser Welt verabschieden. Dazu bin ich nicht bereit und habe deshalb für mich beschlossen „Ich bekomme diese tückische Krankheit nicht“. Ich halte mich an die AHA-Regeln, denke positiv und optimistisch.
Neuerdings nutze ich die verschiedensten Plattformen online. An meinem Schreibtisch sitzend mache ich ganz neue Bildungserfahrungen, welch eine Bereicherung! Gott sei Dank verbreitet sich dieses teuflische Virus nicht über das world-wide-web.
Ja, auch ich könnte an Corona sterben! Wenn ich in mich hineinhorche, dann gerät dieser Gedanke allerdings zunehmend mehr in den Hintergrund. Habe ich mich etwa an die täglichen Corona-Zahlen zu Infizierten, Verstorbenen und Inzidenzwerten schon gewöhnt? Nehme ich dieses Virus vielleicht gar nicht mehr ernst genug? Das sind wichtige Fragen und Anstöße.
Das ewige Politiker-Gezanke nervt, wir befinden uns bereits jetzt im Wahlkampf, Corona ein politischer Zankapfel. Wer macht den besten Job? Bei der Auftragsvergabe zur Maskenbeschaffung fließen Hunderttausende von Euros in Taschen, in die dieses Geld nicht gehört. Angeblich schützen FFP2 – Masken auch sowieso nicht, sie filtern keine Aerosole. Was kann ich eigentlich noch glauben?
Das Virus interessiert das reichlich wenig! Es sucht sich seine Wege und seine Wirte. Es ist überall unterwegs und nirgends und …. unsichtbar!
Ja, auch ich könnte an Corona sterben! Aber, … ich will das nicht, ich glaube es nicht, ich hoffe! Meine 2. Impfdosis erhalte ich heute in 14 Tagen. Und so kann ich mich in etwa einem Monat vielleicht etwas ungezwungener bewegen. Doch was hilft mir das, wenn bis dahin vielleicht 9% der Bevölkerung geimpft sind, Freunde und Familie hingegen nicht? Wie sieht es dann mit meinem Wunsch nach Rückkehr zur Normalität aus? Vielleicht gibt es sie gar nicht mehr diese mir bekannte Normalität. Aber das ist ein anderes Thema.
Bis dahin halte ich mich weitgehend an die überlebensnotwendigen Regeln des Miteinanders und bleibe zuversichtlich!
Ja, ich könnte tatsächlich an Corona sterben, ich werde es aber auf gar keinen Fall!