Elisabeth, 65 Jahre alt, Ehefrau, Mutter und Großmutter, selbständig, lebt in einer norddeutschen Kleinstadt

Was wäre, wenn es kein Corona gäbe

Ein Tag ohne Corona. Was wäre dann? Dann würde ich endlich wieder echten Menschen begegnen und nicht vermummten Wesen, würde ohne Barriere kommunizieren können. Ich würde nicht mehr unmittelbar und an jedem Ort mit den Ängsten der Menschen konfrontiert. Ich konnte entspannt durch den Tag gehen und müsste mich nicht ständig bemühen, Dinge zu tun, die ich eigentlich gar nicht tun will. Ich müsste mich nicht jedes Mal wegdrehen wollen, wenn Nachrichten im Radio oder Fernsehen laufen, müsste mir nicht mehr diesen kranken Blödsinn anhören, der da erzählt wird.

Dieses Gefühl, durch einen Wattebausch zu laufen, würde verschwinden. Ich könnte durch und aufatmen. Tief atmen, würde nicht mehr das Gefühl haben, ausgeschlossen zu sein, weil ich anders denke und fühle als alle anderen. Ich müsste nicht mehr aufpassen, ob ich preisgebe, was ich denke. Müsste nicht mehr über Impfen diskutieren.

Meine Wut würde sich legen. Meine Angst, bevormundet und eingegrenzt zu werden, würde verschwinden. Ich müsste es nicht mehr ertragen, dass Menschen, die  ich schätze, sich von mir abwenden, nur weil ich ihre Meinung nicht teile.

Die Kinder wären befreit von Kiga und Schulstopp, vom Maske tragen, könnten wieder mit jedem spielen. Wären nicht mehr den Ängsten der Erwachsenen ausgesetzt.

Ein Tag ohne Corona würde in meinem täglichen persönlichen Leben eigentlich wenig ändern. Ich gehe wenig und ungern einkaufen, verreise wenig und habe trotz Corona Menschen getroffen und umarmt.  Aber ohne Wut und Ausgrenzung wäre es erheblich leichter zu leben.

Ich fürchte allerdings, dass es in absehbarer Zeit nie wieder solche Tage geben wird. Die Wunden, die Corona geschlagen hat, sind zu tief. Mein Vertrauen in Medien, Politik und manchem Mitmenschen ist nachhaltig erschüttert. Und das wird nicht so schnell vorbei sein.

Ich weiß nicht, ob wir alle bewusst genug sind, genau dahin zu schauen. Aufzuarbeiten was passiert. Ob die Menschen bereit sind zu verstehen, wie Corona eine Massenpsychose ausgelöst hat und wie sehr die Menschen sich haben vereinnahmen lassen. Ob sie bereit sind zu verstehen, dass Corona auch ein Geschenk ist. Ein Geschenk, dass uns auffordert hinzuschauen, ein Geschenk, dass uns mit unseren tiefen Ängsten konfrontiert.

Danke Corona, dein Auftrag ist so gut es eben ging, erledigt, du darfst gerne wieder gehen.