Marla, 40 Jahre, Mutter zweier Kinder, verheiratet, selbstständig, lebt am Land in Österreich

Trotz Corona geht es mir in meinem Körper rundum gut

Die erste Stelle in meinem Körper, die sich meldet, wenn ich diesen Satz sage, ist mein Solarplexus. Er zwickt beim Einatmen. Er hat was gegen die Aussage, dass es ihm gut geht. Atme ich in den Solarplexus hinein, sagt er Stopp! Er lässt sich nicht aufdehnen mit der Atemluft. Er versperrt sich. Es spießt sich. Der Solarplexus steht für die Kraft und die Lebensfreude. Er hat in der Chakrenlehre die Farbe gelb. Ja, bei mir ist tatsächlich die Kraft etwas angekratzt. Fehlende Kraft und Motivation den alltäglichen Hausarbeiten nachzukommen.

Ich mag nicht so richtig. Es spießt sich etwas in mir. Und die Lebensfreude, die ist mir in den letzten Tagen auch etwas abhanden gekommen. Ich bin oft grantig. Kann mich kaum mehr überwinden, spazieren zu gehen, obwohl ich das sonst fast täglich und gern mache. Seit ein paar Tagen spüre ich, dass mein innerer Antrieb nachlässt. Die Kraft geht langsam aus. Der Tank neigt sich dem Ende zu. Ich hoffe auf den Frühling, auf die Kraft der Sonne, die mir mein strahlendes Gelb im Solarplexus wieder zurückbringt. Ich ziehe mich aktuell viel zurück, lese Unmengen, schreibe meine Morgenseiten und zwischendurch immer wieder mal Impulse auf. Das sammelt mich wieder ein. Das tut mir gut. Das ist mein Anker. Aber so richtig kraftvollen Antrieb habe ich aktuell nicht. Es ist mehr so ein „Uuups! Das muss ich ja auch noch machen“. Ich vergesse, Dinge zu tun. Heute morgen z.B. hatte mein Sohn keinen sauberen Pulli mehr im Schrank. Tatsächlich, als ich den beeindruckenden Wäschehaufen vor der Waschmaschine im Keller sah, wurde mir klar dass ich seit Tagen nicht mehr die Waschmaschine angeworfen habe. Ich vergesse Dinge, komme mir vor wie in einem Einheitsbrei aus Alltag. Als würde mich diese zähe Suppe festhalten, mich nicht mehr wendig und leicht fühlen lassen.

Da meldet sich noch etwas in meinem Körper. Mein mittlerer Rücken, die Brustwirbelsäule schmerzt wieder einmal. Die schmerzt immer wieder. Das kenne ich schon gut. Die tut immer dann weh, wenn ich mich nicht um mich selbst kümmere, wenn ich mich selbst vergesse zu umsorgen. Aktuell werde ich hier von einigen Menschen und Menschlein gebraucht. Ich sehe es auch als meine Aufgabe, eine gute Stimmung, eine angenehme Atmosphäre zu halten. Hier in unserer Familie. Das fällt mir normalerweise sehr leicht. Ich bin ja eine ziemliche Frohnatur. Normalerweise. Aber momentan fühlt sich das Raumhalten nach harter Arbeit an. Ich habe ja schon genug damit zu tun, für mich selbst Raum zu halten.

Ja, ich denke, das ist es, was mir meine Brustwirbelsäule damit wieder mal sagen will. Sie sagt: „Geh raus, alleine. Verbringe Zeit allein mit dir. Tu nichts.“ Ohne Solarplexuskraft das Ziel zu haben, nichts zu tun, ist eine verzwickte Kombi. Gar nicht so leicht. Das Gegengewicht fehlt. Wo ist mein Gegengewicht? Mein natürlicher Antrieb? Meine Freude? Um dann genüsslich Zeit zum Nichtstun und Alleinsein verbringen zu können. Mir fehlt meine Arbeit, die ich aktuell nicht ausüben darf. Mir fehlt das Treffen im Freundeskreis, der rege Austausch. Mir fehlt der Abstand zu meiner Familie. Corona hat mich aus meinem Gleichgewicht geworfen und es fällt mir schwer, alles auszubalancieren ohne Kraft aus dem Solarplexus und Leichtigkeit in der Brustwirbelsäule.